27. Int. ADMV-Lausitz-Rallye begeistert Fans und Teams
Text: Bastian Hartmann, Bilder: Alina Friedrich, Anna Frank, Bastian Hartmann, Steve Andreis, Thomas Gorlt
Key Facts:
- Sieger der 27. Int. ADMV-Lausitz-Rallye: Filip Mareš (CZE)
- Erster Gesamtsieg eines Toyota GR Yaris Rally2 in Deutschland
- Prädikate: FIA European Rally Trophy, DMSB Schotter-Rallye-Cup, ADMV-Rallye-Meisterschaft, BRT Schotter-Cup, Sächsische Rallyemeisterschaft, Volvo Original Cup 2024
- Von 89 Nennungen erreichten 57 Teams das Ziel
- 8 anspruchsvoller Wertungsprüfungen mit ca. 140 Kilometer
Rallye-Start vor traumhafter Kulisse
Strahlende Sonne und spätherbstliche Temperaturen lockten zahlreiche Zuschauer zum offiziellen Start der diesjährigen Lausitz-Rallye. Die Startrampe strahlte im Sonnenlicht, als sich die ersten Fahrzeuge zur Aufstellung sammelten. Kurz darauf traten Oberstleutnant Rene Pierschel, Kommandant des Truppenübungsplatzes Oberlausitz, und Hendryk Balko, Bürgermeister der Gemeinde Boxberg/O.L. auf die Startrampe. Beide sind zuverlässige Partner und treue Unterstützer der Int. ADMV-Lausitz-Rallye, und das schon seit einigen Jahren.
Sie sollten dieses Jahr gemeinsam mit dem Organisationsleiter der Lausitz-Rallye, Wolfgang Rasper, die Rallye eröffnen, und die Fahrer auf die schnellen Schotterpisten schicken.
Als Erster befuhr der Tscheche Filip Mareš die Startrampe. Nicht zuletzt wegen seines erfolgreichen WM-Auftritts in Passau vor 2 Wochen galt er als klarer Siegesfavorit und trug daher auch die Startnummer 1auf seinem Toyota GR Yaris Rally2.
Danach folgten Starter wie Matthias Kahle (DEU) mit Christian Doerr (DEU) auf einem Skoda Fabia RS Rally2, Jakub Matulka (POL) und Daniel Dymurski (POL) mit einem Skoda Fabia Rally2 evo. Zu den Siegfavoriten zählten auch Fabio Schwarz (DEU) oder auch Raul Jeets (EST).
Für den Rallye-Renn-& Wassersport-Club Lausitz e. V. im ADMV gingen neben dem Team Kahle/Doerr auch die Brüder Roch (Subaru), Andre Raupach aus Ahrensfelde (Toyota GR Yaris) und Tom Hacke mit seinem Volvo an den Start.
Turbulente Wertungsprüfungen am ersten Tag
Nach dem offiziellen Start ging es für die Teams richtig los. Zuerst galt es, den Rundkurs Sprey zu meistern,
welcher auch die Arena umfasst. Sehr schön für die Zuschauer war dabei der Zuschauerpunkt 1. Hier waren aufgrund der Rundenteilung die Fahrzeuge mehrmals zu sehen. Neben einer engen Haarnadel konnte man die Fahrzeuge auch auf einem schnellen Schotterabschnitt sehen.
Auf der ersten Wertungsprüfung musste auch der erste Unfall verzeichnet werden, welcher glücklicherweise keine Verletzten mit sich trug.
Für ein erstes Ausrufezeichen sorgte Fabio Schwarz (DEU) mit seinem neuen Toyota GR Yaris Rally2 mit nur 4,4 Sekunden auf den Führenden. Als Schnellster ging Jakub Matulka (POL) hervor. Knapp dahinter, mit 1,6 Sekunden, war Landsmann Jaroslaw Koltun im Skoda Fabia RS Rally2. Lokalmatador Matthias Kahle konnte sich den 6. Platz sichern. Mit 12,4 Sekunden kann der gebürtige Lausitzer doch noch gut mit dem Nachwuchs auf der europäischen Rallyebühne mithalten.
Rasmus Tuominen (FIN) fuhr mit 25,9 Sekunden Vorsprung vor Raphael Ramonat (DEU) die deutlich schnellste Zeit in der Klasse NC1. Leider war für RRWC-Lausitz Mitglied Andre Raupach bereits auf der ersten Wertungsprüfung die Rallye zu Ende. Ein technischer Defekt am Auto zwang ihn, aufzugeben.
Mit Einsetzen der Dämmerung und Start des zweiten Durchgangs füllte sich die Arena noch mehr. Dort war der Zuschauerpunkt 2 zu finden. Bei Flutlicht und guter Atmosphäre waren alle Voraussetzungen für ein perfektes Rallye-Erlebnis gegeben.
Aufgrund der verstärkten Staubentwicklung durch die trockenen Strecken musste der Startabstand auf 2 Minuten angehoben werden. Der zweite Durchgang verlief dabei ohne Unterbrechungen. Hier konnte dann Jaroslaw Koltun seine Erfahrung ausspielen und fuhr nicht nur den WP-Sieg ein, sondern beendete auch den Tag als Führender. Eine starke Zeit fuhr auch Filip Mares, der seinen Yaris auf dem zweiten Platz abstellte. Fabio Schwarz rundete das Podium ab. Mit 11,2 Sekunden war es für ihn ein starker 3. Platz am ersten Tag.
Schwere Bedingungen fordern ihren Tribut
Der Samstag zeigte, wie stark das diesjährige Starterfeld der Lausitz-Rallye war. Allein auf der „WP Mulkwitz 1“ trennten die ersten 6 Fahrer gerade einmal 7,3 Sekunden. Somit war der Kampf um die Spitze echt hart umkämpft. Auf der „WP Reichwalde 1“ erfolgte dann der Führungswechsel. Filip Mares zog an Koltun vorbei. Er konnte die Führung danach konstant ausbauen.
Jaroslaw Koltun hielt den zweiten Gesamtrang bis ans Ziel, gefolgt von Jakub Matulka. Der 24-jährige Pole zeigte eine gute Pace und hielt Fabio Schwarz bis zum Ende auf Abstand, wenn auch nur mit 5,2 Sekunden.
Die anspruchsvollen Lausitzer Schotterpisten haben schnell gezeigt, wo die Grenzen des Materials sind. Neben einigen Reifenschäden mussten auch technische Defekte in Kauf genommen werden.
Leider fiel auf der dritten Wertungsprüfung auch einer der beiden gestarteten Trabant P601 aus. Thomas Grimm musste seine „Rennpappe“ mit einem Defekt an der Aufhängung abstellen.
Aber auch vereinzelte Unfälle, wie der von Igor Widlak (POL) mussten verzeichnet werden. Nach einem Überschlag auf der WP 3 verlor er auf dem ersten Durchlauf der „WP Reichwalde“ seinen Ford Fiesta Rally3 und landete in einer Baumgruppe. Auch hier waren keine Personenschäden zu beklagen.
In der Klasse NC1 behauptete sich der Finne Tuominen weiterhin gut an der Spitze. Er hat die Führung souverän bis ins Ziel gefahren. Am Ende hatte er einen satten Vorsprung von über 3 Minuten vor Raphael Ramonat, welcher durch einen Reifenschaden etwas Zeit verloren hat. Nach der WP 6 hat er kurzzeitig den zweiten Platz mit Robby Fechner getauscht, doch der Mitsubishi Pilot konnte am Ende mit nur 34 Sekunden Rückstand den dritten Platz für dich beanspruchen.
Als schnellster Fronttriebler fuhr Jonas Müller zusammen mit Pascal Raabe über die Ziellinie. Mit ihrem Peugeot 208 Rally4 fuhren sie auf den 19. Gesamtrang. Sein Bruder Liam Müller stellte seinen Skoda Fabia Rally2 Evo auf Platz 7.
Der 19-Jährige Tom Hacke erreichte für den RRWC Lausitz Platz 48 mit seinem Volvo 740. In seiner Klasse NC2 ist das ein starker zweiter Platz.
Veranstalter zieht positives Fazit
Der Rallye-Renn-& Wassersport-Club Lausitz e.V. im ADMV blickt bereits bei der Siegerehrung, in direkter Nähe zum Bärwalder See, auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurück. „Es gab vereinzelte Verzögerungen, aber im Großen und Ganzen konnten wir unseren Zeitplan einhalten“, sagte Organisationsleiter Wolfgang Rasper.
Zahlreiche Zuschauer konnten bei bestem Herbstwetter zwei Tage voller Motorsport-Action mitten in der Oberlausitz genießen. Sei es bei Flutlicht in der Arena gewesen, oder bei strahlender Sonne in der Kiesgrube am Bärwalder See gewesen. Zahlreiche Kennzeichen aus ganz Deutschland, Polen, Tschechien oder auch Österreich waren rund um Boxberg/O.L. zu sehen.
„Ich bin echt beeindruckt von der diesjährigen Lausitz-Rallye. Es war ein offener Kampf an der Spitze, und ich bin stolz, dass wir den ersten Gesamtsieg eines Toyota GR Yaris Rally2 in Deutschland verbuchen können“, sagte Pressesprecher Bastian Hartmann in einem Interview mit Alfred Gorny im Rallye-Radio der Lausitz-Rallye.
Dieses Jahr lief es als Online-Radio mit der freundlichen Unterstützung des „Trucker-Radio-WSW“.
Auf die Fans kommt noch eine besondere Überraschung zu. Unter der Leitung von Danny Einert (Evolution.Media) wird einexklusiver Beitrag über die 27. Int. ADMV-Lausitz-Rallye erstellt. Unterstützung gibt es dabei von MM-Rallymedia, Rallye-HD und DB-Rallyeclips. Der Beitrag wird auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite der Lausitz-Rallye veröffentlicht.
An dieser Stelle wollen wir uns nochmals bei all unseren zahlreichen fleißigen Helfern bedanken, wie die Strecken- bzw. Funkposten, die Helfer der Zeitnahme, die Sportwarte, den Feuerwehren, den Rettungsdiensten und Notärzten, die Mitarbeiter der Race Control sowie der Rallyeleitung, aber nicht zuletzt bei unseren unzähligen Helfern hinter den Kulissen! Ohne Euch würde kein Auto rollen, kein Schotter fliegen, kein Fan Spaß haben und vor allem würde kein Team auf der Zielrampe feiern. Danke für Eure Unterstützung, Jahr für Jahr!
Gesamtergebnis der 27. Internationalen ADMV-Lausitz-Rallye 2024
Pos |
Fahrer Beifahrer |
Nat. |
Auto |
Zeit |
Diff. 1. |
1 |
Filip Mareš Radovan Bucha |
CZE CZE |
Toyota GR Yaris Rally2 |
1:23:22.8 |
|
2 |
Jaroslaw Koltun Ireneusz Pleskot |
POL POL |
Skoda Fabia RS Rally2 |
1:23:46.5 |
+23,7 |
3 |
Jakub Matulka Daniel Dymurski |
POL POL |
Skoda Fabia Rally2 Evo |
1:24:01.0 |
+38.2 |
4 |
Fabio Schwarz Bernhard Ettel |
DEU AUT |
Toyota GR Yaris Rally2 |
1:24:06.2 |
+43.4 |
5 |
Raul Jeet Andrus Toom |
EST EST |
Skoda Fabia RS Rally2 |
1:24:45.9 |
+1:22.5 |
6 |
Matthias Kahle Christian Doerr |
DEU DEU |
Skoda Fabia RS Rally2 |
1:24:53.9 |
+1:31.1 |
7 |
Liam Müller Alexander Hirsch |
DEU DEU |
Skoda Fabia Rally2 Evo |
1:26:37.7 |
+3:14.9 |
8 |
Martin Laszlo Viktor Ban |
HUN HUN |
Skoda Fabia RS Rally2 |
1:29:09.7 |
+5:46.9 |
9 |
Hubert Kowalczyk Jarosalaw Hryniuk |
POL POL |
Ranault Clio Rally3 |
1:29:40.3 |
+6:17.5 |
10 |
Thomas Lorenz Tim Rauber |
DEU DEU |
Skoda Fabia R5 |
1:30:18.0 |
+6:55.2 |
11
|
Rasmus Tuominen Sohvi Petroff |
FIN FIN |
Mitsubishi Lancer Evo IX |
1:30:25.3 |
+7:02.5 |
12
|
Jens Hvaal Lars Hakon Lundgreen |
NOR NOR |
Skoda Fabia Rally2 Evo |
1:31:21.8 |
+7:59.0 |
13
|
Jan Petersen Mads Dalsager |
DNK DNK |
Skoda Fabia R5 |
1:31:55.6 |
+8:32.9 |
14
|
Ron Schumann Claudia Harloff |
DEU DEU |
Renault Clio Rally3 |
1:31:56.4 |
+8:33.6 |
15
|
Raphael Rammonat Karina Derda |
DEU DEU |
Mitsubishi Lancer Evo X |
1:33:31.7 |
+10:08.9 |
16
|
Herbert Lösch Lara Quast |
DEU DEU |
Skoda Fabia R5 |
1:33:41.5 |
+10:18.7 |
17
|
Robby Fechner Florian Pitzk |
DEU |
Mitsubishi Lancer Evo X |
1:34:06.5 |
+10:43.7 |
18
|
Hermann Gaßner Natascha Vrga |
DEU AUT |
Mitsubishi Lancer Evo X |
1:34:09.7 |
+10:46.9 |
19
|
Jonas Müller Pascal Raabe |
DEU DEU |
Peugeot 208 Rally4 |
1:35:06.8 |
+11:44.0 |
20
|
Björn Baekkevold Dyre Erling Fredriksen |
NOR |
Mitsubishi Lancer Evo IX |
1:35:12.4 |
+11:49.6 |