Skoda Deutschland-Pilot Fabian Kreim gewinnt im Fabia R5 Evo zum zweiten Mal in Folge die Internationale ADMV-Lausitz-Rallye. Anders Gröndal im Fiesta R5 Mk2 sichert sich trotz technischer Probleme Rang 2 und mit Janis Vorobjovs / Ivo Pukis (Mitsubishi Lancer Evo VIII) aus Lettland besteigt der Zweiplatzierte aus dem Jahr 2013 erneut das Treppchen.
Perfektes Rallye-Wetter zieht erneut tausende Besucher in die Lausitz. Anspruchsvolle 166 WP-Kilometer fordern von den Teams und Fans Durchhaltevermögen und von den Fahrzeugen technische Zuverlässigkeit. Zwei abgebrochene Wertungsprüfungen (1x durch quer stehende Fahrzeuge und 1x durch unvernünftige Zuschauer) bleiben als Wermutstropfen bei der ansonsten top organisierten Rallye mit einem hervorragenden Rallyezentrum hängen.
Ehrenstart mit dem Ministerpräsidenten
Die 22. Internationale ADMV Lausitz-Rallye startet am Freitag pünktlich um 15:30 Uhr. Eröffnet wird die Veranstaltung durch Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und dem Görlitzer Landrat Bernd Lange.
Bei bester Stimmung und Lausitz-typisch staubigen Pisten werden die 83 Starter feierlich von der Startrampe in die Rallye geschickt. Alle genannten Top-Teams gehen an den Start, einzig Rok Turk aus Slowenien hat von den R5-Fahrern abgesagt.
Dreikampf von Anfang an
Gleich auf der ersten Wertungsprüfung entbrennt der erwartete Dreikampf. Zunächst kann sich das Duo Anders Gröndal / Magnus Fuglerud (Fiesta R5 Mk2) mit 3,5 Sekunden Vorsprung den Sieg der WP holen. An zweiter Stelle liegt die Skoda-Paarung Fabian Kreim / Tobias Braun mit nur 0,4 Sekunden vor Lokalheld und Markenkollege Matthias Kahle mit Beifahrer Christian Doerr.
Dem Spitzen-Trio auf den Fersen sind die Tschechen Jaroslav Orsak (Fiesta R5) und Janis Vorobjovs (Mitsubishi Lancer Eco VIII) aus Lettland, allerdings schon mit 15 respektive 19 Sekunden Rückstand.
Lokalmatador Matthias Kahle hatte seinen Schreckmoment bereits im Shakedown, als er sich den kompletten Unterfahrschutz samt Aufhängung an einem herausgerissenen Betonblock zerstörte. „In einer schnellen Rechts Fünf lag plötzlich der Betonklotz vorm Auto. Ein Ausweichen war nicht möglich“, so Beifahrer Christian Doerr. Die Servicecrew macht Überstunden und rückt dem verbeulten Unterfahrschutz mit dem Hammer zu Leibe. Dann passt er wieder.
Im zweiten Durchgang auf der „Arena“ erwischt Kreim einen besseren Lauf, muss sich dennoch mit 0,9 Sekunden gegenüber Gröndal geschlagen geben. Im Etappenziel erklärt er, dass für morgen noch „Luft nach oben“ sei. Kahle / Doerr verlieren erwartungsgemäß im Dunklen etwas Zeit, bleiben aber in Schlagdistanz und gehen mit 4,5 Sekunden Abstand erneut als Dritte durchs WP-Ziel. Orsak fährt über die 11,13 Kilometer acht Sekunden schneller als Vorobjovs und festigt Rang Vier. Altmeister Saku Vierimaa im Mitsubishi Lancer Evo X mischt munter in den Top 10 mit und beißt sich auf Rang 9 fest.
Zweiter Sieg in Folge für Fabian Kreim
Tag 2 der Lausitz-Rallye startet - wie am Vorabend angekündigt - mit einer Aufholjagd von Fabian Kreim. WP 3 entscheidet der Odenwälder mit 3,9 Sekunden Vorsprung auf Mitfavorit Anders Gröndal für sich. Kahle / Doerr folgen mit einem Respektabstand von 7,4 Sekunden auf Rang drei.
Wertungsprüfung 4 sieht Kreim vor Kahle und Gröndal, der über mangelnde Traktion klagt und dadurch 12 Sekunden verliert. Auf WP 5 liegen die Favoriten Kreim und Gröndal gleichauf, exakt 5:25,2 Minuten benötigen sie für die 10,4 Kilometer von „Nochten“. Pech hingegen bei Lokalmatador Matthias Kahle. Beifahrer Christian Doerr klagt nach einem weiten Sprung über Rückenschmerzen und wird vorsorglich medizinisch behandelt. Aufgabe!
Damit verschiebt sich das Gesamtklassement und aus dem Drei- wird ein Zweikampf um die Spitze. In „Reichwalde 1“ (WP 6) nimmt Fabian Kreim seinem stärksten Konkurrenten Anders Gröndal erneut fast sieben Sekunden ab und setzt sich im Klassement um 18,4 Sekunden ab. Kreim will kein allzu großes Risiko nehmen, während Gröndal „volle Attacke“ verspricht, die jedoch auf WP 8 durch einen nur noch auf drei Zylindern laufenden Motor gebremst wird.
Dadurch verliert Anders Gröndal kontinuierlich Boden auf den schnellen Deutschen und liegt vor der abschließenden und längsten WP 10 „Bärwalder See“ (31,70 km) schon mit 58,1 Sekunden zurück. Somit ist das Rennen um den Sieg praktisch gelaufen. Am Ende siegen Fabian Kreim und Beifahrer Tobias Braun souverän mit über einer Minute Vorsprung vor Anders Gröndal und Janis Vorobjovs.
Bei den ERT-Junioren liegen Roman Schwedt und Christoph Gerlich im Peugeot 208 lange Zeit auf Platz 2 und machen Druck auf den Führenden Tschechen Jan Talas, der in der vorletzten Prüfung heftig abfliegt, so dass der 20-jährige Saarländer die Saison mit einem Sieg abschließen kann.
Durch den Klassensieg in der NC3 sichern sich Hannes Arndt und Christof Wagner mit ihrem Ford Fiesta sowohl den Sieg im Schottercup als auch in der ADMV-Rallyemeisterschaft.
Die anspruchsvollen Schotterpisten fordern erfahrungsgemäß ihren Tribut. 34 Fahrzeuge sehen nicht das Ziel, darunter Mitfavorit Matthias Kahle, der schnelle Tscheche Jaroslav Orsak, das schwedische Nachwuchstalent William Binbach sowie Schottercup-Titelaspirant Dark Liebehenschel.
Das Gesamtergebnis:
1. Kreim / Braun
2. Gröndal / Fuglerud (+1.18,7 min)
3. Vorobjov / Pukis (+4.43,6 min)
4. Stolarksi / Dzienis (+6.25,6 min)
5. Vierimaa / Mc Niven (+8.20,1 min)
6. Scharmach / Moch (+8.29,0 min)
7. Kurka / Janovska (+8.55,1 min)
8. Sykora / Palivec (+9.51,8 min)
9. Gassner / Kramer (+9.51,9 min)
10. Ramonat / Schmidt (+12.49,7 min)